© Seenland Oder-Spree / Florian Läufer

Stadtgeschichte Fürstenwalde/Spree

Alte Gemäuer haben viel zu erzählen

Fürstenwalde, einer Stadt voller Geschichte!

Seit ihrer ersten Erwähnung im Jahr 1272 hat sich Fürstenwalde zu einem bedeutenden Handelszentrum entwickelt, dank ihrer strategischen Lage an der schiffbaren Spree. Der imposante St.-Marien-Dom und das historische Alte Rathaus erzählen von einer reichen Vergangenheit und den Herausforderungen, die die Stadt gemeistert hat.

Heute verbindet die Stadt gekonnt historische Bauwerke mit modernem Leben und lädt Sie ein, ihre spannende Geschichte zu entdecken.

Die Geschichte einer Stadt ist die Geschichte ihrer Menschen

Auf geht's!

  • Mittelalter

  • Frühe Neuzeit

  • Zeit der Französichen Revolution

  • 19. Jahrhundert

  • Zweiter Weltkrieg

  • Nachkriegszeit und Gegenwart

Mittelalter 

Im Mittelalter wurde Fürstenwalde zu einer bedeutenden Bischofsstadt. 1373 wurde der Bischofssitz von Lebus nach Fürstenwalde verlegt, was der Stadt Aufschwung brachte. Der erste Kirchenbau, als spätromanischer Feldsteinbau stammte noch aus dem 13. Jahrhundert. Nach dessen Zerstörung 1432 in den Hussitenkriegen, entstand 1446 die noch heute sichtbare gotische St.-Marien-Domkirche als ein beeindruckendes Beispiel für die Architektur dieser Zeit.

Frühe Neuzeit 

Frühe Neuzeit

Während des Dreißigjährigen Krieges erlitt Fürstenwalde schwere Plünderungen und Drangsale. So wurde in Folge des Krieges die Einwohnerschaft auch durch mehrere Pestwellen erheblich dezimiert konnte sich aber im Laufe der Zeit wieder erholen. Im 18. Jahrhundert wurde die Stadt Teil des Königreichs Preußen und profitierte von den Reformen und der Modernisierung unter preußischer Herrschaft.

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Noch Fragen?

Unser Stadtmuseum steht euch zur Verfügung und hilft euch gerne! 

Das Stadtmuseum in Fürstenwalde lädt dich ein, die Geschichte und Kultur der Region zu entdecken. Hier erwarten dich abwechslungsreiche Ausstellungen, die von der mittelalterlichen Stadtgründung bis zur modernen Stadtentwicklung reichen.

Zeit der Französischen Revolution

Zeit der Französischen Revolution und Napoleonische Kriege

Während der Napoleonischen Kriege marschierten französische Truppen in Fürstenwalde ein, was zu einem völligen Umbruch der Lebensverhältnisse in der Stadt führte. Die Besatzung brachte erhebliche wirtschaftliche Probleme mit sich. Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft begann Fürstenwalde, sich von den wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Besatzung zu erholen. Die Stadt nutzte die Reformen jener Zeit und suchte früh den Weg in die Industrialisierung. Noch heute ist die alte Mühle an der Spree in ihrer 1837 modernen Bau- und Arbeitsweise das Symbol für die frühe Industriestadt.   

19. Jahrhundert

19. Jahrhundert
Mit dem Bau der Eisenbahnlinie „Berlin- Frankfurt/Oder“ im Jahr 1842 erlebte Fürstenwalde einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Stadt entwickelte sich nun noch mehr zu einem wichtigen Industriestandort und die Einwohnerschaft wuchs enorm. (1800 ca. 3000 Einwohner, 1870 ca. 8000 Einwohner, 1900 ca. 16.000 Einwohner)
 

Zweiter Weltkrieg

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg erlitt Fürstenwalde erhebliche Schäden. Durch die bedeutenden Eisenbahnlinien, neben der Hauptlinie von Berlin gen Osten war Fürstenwalde der Ausgangspunkt der Oderbruchbahn und der Beeskower Kreisbahn, wurde Fürstenwalde ein wichtiges Angriffsziel im Sturm auf Berlin im Zusammenhang mit der Schlacht in den Seelower Höhen. Bei den anschließenden Bodenkämpfen um Fürstenwalde wurden ca. 50% der historischen Altstadt völlig zerstört. Nur 3% der Fürstenwalder Bausubstanz wiesen überhaupt keine Schäden auf. Am 22. April 1945 hatte die Sowjetarmee Fürstenwalde erfolgreich befreit. Der Kampf um Fürstenwalde- Süd, dem damaligen Ketschendorf sollte sogar noch bis zum 24. April 1945 weitergehen. 

Nachkriegszeit und Gegenwart

Nachkriegszeit und Gegenwart
Nach dem Krieg wurde Fürstenwalde Teil der DDR und erlebte verschiedene Phasen des Wiederaufbaus und der Modernisierung. Im Jahr 1950 wurde Fürstenwalde durch die Kreisgebietsreform zur Kreisstadt ernannt. In den 1950er und 1960er Jahren konnten viele der im Krieg zerstörten Flächen mit Neubauten wiederbelebt werden. Auch in den 1970er und 1980er Jahren entstanden teilweise neue Wohngebiete, aber auch Neubauten auf den Krieg überlebten und später abgerissenen Wohnhäusern. 1960 wurde die „Brücke der Thälmannpioniere“ (heute einfach als Spreebrücke bekannt) eingeweiht, wodurch das bis dahin genutzte hölzerne Provisorium, welches die im Krieg gesprengte Kaiser- Wilhelm Brücke ersetzen musste, abgebaut werden konnte.
Mit dem Wiederaufbau nach dem Krieg entwickelte sich Fürstenwalde wieder zu einem bedeutenden Industriestandort in der Region, wobei das Pneumant Reifenwerk und der Chemie- und Tankanlagenbau die wichtigsten Betriebe waren. Bei der Gebietsreform von 1993 wurde Trebus eingemeindet, und Fürstenwalde wurde Teil des Landkreises Oder-Spree. 
Rund um den 1995 wiedereröffneten Dom St. Marien entstand mit dem Neubau des Rathauscenters 1996 und der Fürstengalerie 2001 eine lebendige Innenstadt. 2013 wurde das Alte Rathaus umfassend saniert. Heute ist Fürstenwalde ein Mittelzentrum mit etwa 33.000 Einwohnern und die größte Stadt im Landkreis Oder-Spree. Im Jahr 2022 feierte die Stadt ihr 750-jähriges Jubiläum seit der ersten urkundlichen Erwähnung

Heute ist Fürstenwalde eine lebendige Stadt. Sie bewahrt ihr historisches Erbe und bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten, darunter den Dom St. Marien, das Alte Rathaus.
Der heutige Dom war bis zur Reformation die Kathedralkirche des katholischen Bistums Lebus. Dabei konnte das mächtige Bistum den Einzug der Protestanten in den Dom bis 1556 verhindern. Von diesem Zeitpunkt bis 1565 teilten sich die Evangelischen und die restlichen Katholiken den Dom. Erst ab 1565 bis heute ist der Dom rein evangelisch.   
Der Dom ist besonders bekannt für seinen 68 Meter hohen Turm, der als Wahrzeichen der Stadt dient. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Dom mehrfach umgebaut und restauriert. Eine bedeutende Sanierung fand 1995 statt, als der Dom nach umfassenden Renovierungsarbeiten wiedereröffnet wurde.
Heute ist der Dom St. Marien nicht nur ein Ort des Gottesdienstes, sondern auch ein kulturelles Zentrum, in dem regelmäßige Konzerte und Veranstaltungen stattfinden. Er ist ein wichtiger Teil der Identität von Fürstenwalde und zieht sowohl Besucher als auch Einheimische an.
Ein besonderes Highlight und glücklicherweise erhalten geblieben ist das Sakramentshaus aus dem Jahr 1517. Kein geringerer als Carl Friedrich Schinkel bezeichnete es als das Schönste seiner Art im deutschsprachigen Raum.   

 

Dom 1945

Dom 2024