Nachkriegszeit und Gegenwart
Nach dem Krieg wurde Fürstenwalde Teil der DDR und erlebte verschiedene Phasen des Wiederaufbaus und der Modernisierung. Im Jahr 1950 wurde Fürstenwalde durch die Kreisgebietsreform zur Kreisstadt ernannt. In den 1950er und 1960er Jahren konnten viele der im Krieg zerstörten Flächen mit Neubauten wiederbelebt werden. Auch in den 1970er und 1980er Jahren entstanden teilweise neue Wohngebiete, aber auch Neubauten auf den Krieg überlebten und später abgerissenen Wohnhäusern. 1960 wurde die „Brücke der Thälmannpioniere“ (heute einfach als Spreebrücke bekannt) eingeweiht, wodurch das bis dahin genutzte hölzerne Provisorium, welches die im Krieg gesprengte Kaiser- Wilhelm Brücke ersetzen musste, abgebaut werden konnte.
Mit dem Wiederaufbau nach dem Krieg entwickelte sich Fürstenwalde wieder zu einem bedeutenden Industriestandort in der Region, wobei das Pneumant Reifenwerk und der Chemie- und Tankanlagenbau die wichtigsten Betriebe waren. Bei der Gebietsreform von 1993 wurde Trebus eingemeindet, und Fürstenwalde wurde Teil des Landkreises Oder-Spree.
Rund um den 1995 wiedereröffneten Dom St. Marien entstand mit dem Neubau des Rathauscenters 1996 und der Fürstengalerie 2001 eine lebendige Innenstadt. 2013 wurde das Alte Rathaus umfassend saniert. Heute ist Fürstenwalde ein Mittelzentrum mit etwa 33.000 Einwohnern und die größte Stadt im Landkreis Oder-Spree. Im Jahr 2022 feierte die Stadt ihr 750-jähriges Jubiläum seit der ersten urkundlichen Erwähnung
Heute ist Fürstenwalde eine lebendige Stadt. Sie bewahrt ihr historisches Erbe und bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten, darunter den Dom St. Marien, das Alte Rathaus.
Der heutige Dom war bis zur Reformation die Kathedralkirche des katholischen Bistums Lebus. Dabei konnte das mächtige Bistum den Einzug der Protestanten in den Dom bis 1556 verhindern. Von diesem Zeitpunkt bis 1565 teilten sich die Evangelischen und die restlichen Katholiken den Dom. Erst ab 1565 bis heute ist der Dom rein evangelisch.
Der Dom ist besonders bekannt für seinen 68 Meter hohen Turm, der als Wahrzeichen der Stadt dient. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Dom mehrfach umgebaut und restauriert. Eine bedeutende Sanierung fand 1995 statt, als der Dom nach umfassenden Renovierungsarbeiten wiedereröffnet wurde.
Heute ist der Dom St. Marien nicht nur ein Ort des Gottesdienstes, sondern auch ein kulturelles Zentrum, in dem regelmäßige Konzerte und Veranstaltungen stattfinden. Er ist ein wichtiger Teil der Identität von Fürstenwalde und zieht sowohl Besucher als auch Einheimische an.
Ein besonderes Highlight und glücklicherweise erhalten geblieben ist das Sakramentshaus aus dem Jahr 1517. Kein geringerer als Carl Friedrich Schinkel bezeichnete es als das Schönste seiner Art im deutschsprachigen Raum.